BILLY IDOL und STEVE STEVENS - Wien Konzert - 2. Juli

 

Hand aufs Herz: wer wird bei Krachern wie „White Wedding“ oder  „Flesh for Fantasy“ nicht nostalgisch, wen katapultieren Nummern wie „Rebel Yell“ oder „Cradle of Love“ nicht zurück in die Achtziger Jahre? Ein Konzert des Rock Barden BILLY IDOL gehört in jede Erfahrungsschatzkiste, und das nicht erst seit seinem grandiosen VH1 Storytellers Auftritt, bei dem sein langjähriger Weggefährte STEVE STEVENS mit Akustikadaptionen der bekanntesten Billy Idol Hits begeistern konnte. (Photo: Richman)

 

 

Ein herzlicher Empfang wurde uns im Vorfeld des Konzertes von STEVE STEVENS Frau Josie bereitet, die uns Backstage zu einem Interview mit dem Gitarristen willkommen hieß. Steve entpuppte sich als äußerst umgänglicher und gesprächiger Interviewpartner, mit dem wir über seine langjährige Arbeit mit BILLY IDOL, seine Soloprojekte, und eine ganze Menge mehr sprachen.

 



Das Wien Konzert war, soweit wir das beurteilen konnten, ausverkauft. Bereits gegen 18:30 Uhr bildeten sich vor der Wiener Arena lange Schlangen all jener, die sich rechtzeitig einen guten Platz im Open Air Bereich des Areals sichern wollten. Zu Recht, wie sich zwei Stunden später zeigte, als ein Durchkommen selbst in den hinteren Publikumsbereichen ein Ding der Unmöglichkeit war.

 


Dass es ausgerechnet an diesem Abend regnen sollte, tat wider Erwarten dem Konzerterlebnis keinen Abbruch. Dafür sorgten BILLY IDOL und seine Band, die das Set mit einem neuen Song mit dem Titel „Postcards from the Past„ des im Herbst erscheinenden neuen Albums eröffneten. Mit „Cradle of Love“ wurde dann ein erster Hit auf die dankbare Menge losgelassen. Und dann ging es Schlag auf Schlag: „Dancing with Myself“ und „Flesh for Fantasy“ katapultierten das Publikum zurück in vergangene Dekaden, und ließen bei jedem seinen ganz persönlichen Erinnerungsfilm ablaufen.



Der Sound wurde beständig besser, und nach den obligatorischen Anlaufschwierigkeiten, nach vier, fünf Songs richtig gut (als Rock 'n' Roll geschädigter Konzertgeher hätte es für unseren Geschmack sogar etwas lauter sein können). Mit „Love and Glory“ gab es dann wieder einen Song vom in Kürze erscheinenden neuen Album, der live bereits richtig gut rüberkam. Mehr über die Aufnahmen zum neuen Idol Album seht ihr in unserem Video-Interview mit STEVE STEVENS, das um den Erscheinungstermin herum erscheinen wird.

 



Unterstützt wurde Idol auf dieser Tour, neben Stevens, noch von Stephen McGrath (Bass), Billy Morrison (Rhythmusgitarre),  Erik Eldenius (Schlagzeug), und Paul Trudeau (Keyboards). Mit Spannung erwartet wurde einer der Höhepunkte des Abends: Steves Gitarrensolo, bei dem dieser gekonnt mit Gitarrensynthie-Passagen Flamenco-Akustiksoloeinlagen einleitete, die beim Publikum für begeisterten Applaus sorgten. Hut ab vor Stevens, der ungeachtet seiner Technik, nie die Musikalität aus den Augen verliert, und dessen Solospiel bei aller wieseflinken Virtuosität immer Rhythmus hat.

 


Billy Idol wiederum überzeugte auf ganzer Linie mit einer astreinen stimmlichen Performance, und deftigen Posereinlagen mit nacktem Oberkörper, die es vor allem dem weiblichen Publikum angetan hatten. Kaum zu glauben, dass Idol nächstes Jahr 60! wird. Beeindruckend, wie fit der Mann noch immer ist ...

 



Mit Idols Smash Hit „Rebel Yell“ wurde dann der offizielle Schlusspunkt des Konzertes gesetzt. Dass von den Anwesenden niemand, aber wirklich nicht ein einziger Besucher nach Hause gehen würde ohne „White Wedding“ gehört zu haben, verstand sich von selbst. Und so wurden Idol & Co ohne viel Mühe wieder hinter der Bühne hervorgeklatscht, um dem Publikum mit eben jener Nummer und „Mony Mony“ noch einen gute Laune Song mit auf den Weg nach Hause gaben.

BILLY IDOL und STEVE STEVENS sorgten nach zwei Stunden Spielzeit für glückliche Gesichter allerorts, und ein wenig Wehmut bei dem Gedanken, was sich so alles getan hat in den letzten Dekaden, seit man das erste Mal BILLY IDOL hörte ... Ein Abend, an den wir uns noch lange erinnern werden.



Setlist vom Wien-Konzert (2. Juli 2014)

Postcards from the Past
Cradle of Love
Dancing with Myself
Flesh for Fantasy
Love and Glory
One Breath Away
Ready Steady Go
Sweet Sixteen
Whiskey & Pills
Eyes Without a Face
L.A. Woman
Guitar Solo
King Rocker
Love Like Fire
Blue Highway
Rebel Yell

Encore:
White Wedding
Mony Mony

 

Photos by Richman