DREAM THEATER "Images and Words"

 

Sie sind die Könige des Prog-Rock. Völlig zu Recht titulierte der US-amerikanische Guitar Player zum Erscheinen des vorletzten Albums "A Dramatic Turn of Events" Mastermind John Petrucci als "Prince of Prog" (Seht unten was uns John damals im Interview, darauf angesprochen, zu sagen hatte).

 



Den Grundstein für die steile Karriere der Ausnahmemusiker hat zweifelsfrei das Jahrhundertwerk "Images and Words" aus dem Jahre 1992 gelegt. Auf diesem Album trat zum ersten Mal Sänger James LaBrie in Erscheinung. Auch wenn LaBries Vorgänger Charlie Dominici sicher kein schlechter Frontmann gewesen war,  und das Debut  "When Dream and Day Unite" von vielen Fans in höchsten Ehren gehalten wird, so stimmte bei "Images and Words" einfach vom Songwriting bis zur Produktion alles zusammen, sodass sich die Band auf immer an diesem großartigen Album messen lassen wird müssen.

Heute gilt es als Meilenstein des Progressive Metal und verhalf dem Genre, welches sich die 1980iger Jahre nicht unbedingt überall großer Beliebtheit erfreute, zu erneuter Popularität.

Litt DREAM THEATER's Debutalbum "When Dream and Day Unite" noch unter einem eher kraftlosen Sound, so gelang der Band mit dem zweiten Werk der große Wurf, insbesondere was die starken Kompositionen betraf. Aufgenommen in den Monaten zwischen Oktober und Dezember 1991 in den „BearTracks Studios“ in Suffern, New York, und „The Hit Factory“ in New York City, wurde es schließlich im Sommer des darauffolgenden Jahres veröffentlicht. Auf "Images and Words" folgte eine fast zweijährige Tournee, bei der das Livevideo "Images and Words: Live in Tokyo" sowie das Livealbum "Live at the Marquee" (beide 1993) aufgezeichnet wurden.

Das oft zitierte Klischee "All Killer No Filler" trifft, was die Kompositionen angeht, hier wirklich zu. Zwar enthält "Images and Words" kein Titellied, jedoch findet sich der Albumtitel in der ersten Strophe des vorletzten Liedes „Wait for Sleep“ wieder. Mit dem Opener „Pull Me Under“ schafften es DREAM THEATER in den Vereinigten Staaten auf Platz zehn der US-Mainstream-Rockcharts.  Ursprünglich unter dem Arbeitstitel „Oliver’s Twist“ produziert, endet die Nummer völlig abrupt bei 8 Minuten und 11 Sekunden. Der von Kevin Moore geschriebene Text enthält Bezüge auf William Shakespeare's "Hamlet". Der Text, aus der Sicht von Prinz Hamlet verfasst, beinhaltet kurz vor Schluss (bei 7 Minuten 49 Sekunden) auch ein direktes Zitat des berühmten Sohn des Dänenkönigs mit der Zeile: „Oh that this too, too solid flesh would melt.“ Das Musikvideo zu „Pull Me Under“ entstand unter der Regie von David Roth. „Pull Me Under“ wurde auch im Radio und auf MTV gespielt und ist bis heute wohl einer der, wenn nicht der bekannteste DREAM THEATER Song der Band.



Bei einem Album, bei dem einfach eine jede Nummer stimmt, fällt es schwer, einzelne Tracks hervorzuheben. Ungewöhnlich für ein Metal Album war mit Sicherheit der Einsatz eines Saxofons auf „Another Day“, welches von Jay Beckenstein, der vor allem durch seine Band SPYRO GYRA Bekanntheit erlangte, eingespielt wurde. "Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory", das ganz nebenbei bis heute eines der beliebtesten Alben der Gruppe ist, verstand sich übrigens als Fortsetzung des auf "Images and Words" enthaltenen Liedes „Metropolis Pt. 1“.

Zur damaligen Besetzung zählten im Jahre 1991/92 noch neben den nach wie vor aktiven Mitgliedern James LaBrie (Gesang), John Petruci (Gitarre), John Myung (Bass), auch Kevin Moore an den Keyboards, und Gründungsmitglied Mike Portnoy am Schlagzeug.

 



"Images and Words" besticht mit seinen großartigen Kompositionen und die für damalige Verhältnisse fantastische Produktion. Das Album atmet Magie, und obschon alle beteiligten Musiker Virtuosen auf ihren Instrumenten sind, wurde hier die Technik nie um ihrer Selbst zelebriert. Im Gegenteil, das unglaubliche Können der Musiker ordnete sich dabei dem Songwriting unter, und legte so den Grundstein für eine der treuesten und leidenschaftlichsten Fanbasen, die die moderne Musikwelt kennt. Nicht ohne Grund finden sich auf den Konzerten der Band auch (oder sollte man besser sagen, ‚hauptsächlich’) viele Musiker wieder, die die Band wie "Götter" verehren.

Glaubt man den Statistiken, dann ist das Album bis heute eines der, wenn nicht das kommerziell erfolgreichste Album der Band. In den USA und Japan erlangte es Platinstatus. Hohe Chartpositionen erlangte es auch in Deutschland und den Niederlanden. Der Band gereichte dieser Wurf zum weltweiten Durchbruch.

Zu den Personalrochaden der letzten Jahre mag man stehen wie man will. Ein jeder Fan hat wohl seine ganz persönliche Sicht der Dinge, was die Vorkommnisse insbesondere rund um die Neubesetzung des Postens des Schlagzeugers betrifft. Fest steht aber auch, dass man die Band seit Mike Portnoys Abgang selten so spielfreudig hat performen gesehen. All jene, die im Februar 2012 beim Wien Konzert waren, werden dies bezeugen koennen. Und seit dem im Jahre 2011 erschienen "A Dramatic Turn of Events"  und dem selbstbetilteten neuen Album aus dem Jahr 2013, sitzen DREAM THEATER jedenfalls wieder fest im Prog-Rock Sattel.

 

Erscheinungsdatum: 30. Juni 1992
Label: Eastwest (Warner)


Tracklist

1. Pull Me Under (Dream Theater/Kevin Moore) – 8:11
2. Another Day (Dream Theater/John Petrucci) – 4:22
3. Take the Time (Dream Theater) – 8:21
4. Surrounded (Dream Theater/Kevin Moore) – 5:28
5. Metropolis Pt. 1: „The Miracle and the Sleeper“ (Dream Theater/John Petrucci) – 9:30
6. Under a Glass Moon (Dream Theater/John Petrucci) – 7:02
7. Wait for Sleep (Kevin Moore) – 2:31
8. Learning to Live (Dream Theater/John Myung) – 11:30

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