ROBERT CRAY "In My Soul"

 

2014 ALBUM HIGHLIGHTS

 

BRUCE BOUILLET "The Order of Control"



 

„Was wurde aus ... BRUCE BOUILLET?“ Der 1965 in Memphis Tennessee geborene Musiker war Mitte der Achtziger Jahre Gründungsmitglied der Shred-Pioniere RACER X rund um Mastermind PAUL GILBERT, und damals wie heute eine der heißesten Guns des Genres. Irgendwie hatte man den Eindruck, dass er trotz einiger Soloveröffentlichungen (das letzte Album „Interventions“ stammt aus dem Jahr 2008) vom Radar verschwunden war. Dabei spielte der Gitarrist jenseits des Atlantiks in PAUL GILBERTs Band auf der G3 Tournee. Sogar einen Grammy hat er für seine Produktion und Aufnahme von MOTÖRHEADs METALLICA Cover „Whiplash“eingeheimst.

 

Nun liegt uns sein vierter Soloausflug vor: "The Order of Control" ist ein kerniges Soloalbum, das mit progessiven Elementen nicht geizt, dabei aber klar die Handschrift der Achtziger Jahre trägt. Bouillet versucht sich zurückzuhalten, kann aber seine außergewöhnlichen technischen Fertigkeiten nicht verleugnen. Man muss kein Shredding-Fan sein um dieses Album zu mögen - aber es schadet auch nicht.

 
Erscheinungsdatum: 31. Januar 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)

www.brucebouillet.com

 

 
CRIPPLED BLACK PHOENIX "White Light Generator"

 


 
Wer hätte gedacht, dass CRIPPLED BLACK PHOENIX nach dem Abgang ihres Sängers wieder einen derartigen Kracher landen würden. Nach dem 2012 erschienenen Studioalbum "(Mankind) The Crafty Ape", der EP "No Sadness Of Farewell" (2012) und der Live-CD "Live Poznan" (2013) markiert "White Light Generator" zum zehnten Geburtstag der Formation den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte dieser so außergewöhnlichen Band. Man wird den Eindruck nicht los, dass es keinen geeigneteren Soundtrack zum Niedergang unserer Kultur geben könne. Vielen kritischen Stimmen zum Trotz, machte die Band rund um Mastermind Justin Greaves auch live beim letzten Wien-Konzert in der neuen Formation keine schlechte Figur.



Existentiell, authentisch, umwerfend, groß: "White Light Generator" hat das Zeug zum Album des Jahres 2014. Songs zwischen melancholischer Schönheit und apokalyptischem Donnerwetter ...

 
Erscheinungsdatum: 14. März 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)

www.crippledblackphoenix.co.uk



 
KENNY WAYNE SHEPHERD "Goin' Home"



 

Fünfmal  wurde der 36-jährige US-amerikanische Bluesrock-Gitarrist KENNY WAYNE SHEPHERD bereits für einen Grammy nominiert. Es wäre an der Zeit, dass er ihn auch mal gewinnt. Sein 2010 erschienenes „Live! in Chicago“ Album gehört mit zu den geilsten Alben des Genres überhaupt.



Auf "Goin' Home" zollt der einst als Wunderkind gehandelte Musiker seinen Einflüßen Tribut. Die neue Langrille beinhaltet Songs von Künstlern wie B. B. KING, ALBERT KING, BO DIDDLEY, STEVIE RAY VAUGHAN, JOHNNY GUITAR WATSON und vielen anderen Größen des Blues. Eine ganze Reihe von Gastauftritten, darunter Ringo Starr, Joe Walsh, oder Warren Haynes veredeln das Ergebnis. Überhaupt muss man beim Blick auf die Besetzungsliste von Shepherds Band mal kurz schlucken, liest sie sich doch wie das "Who is Who" des Blues-Rock: Schlagzeuger Chris Layton (seit 2014 ein Neuzugang der „Musicians Hall Of Fame“ als Mitglied von Stevie Ray Vaughan und Double Trouble), der ehemalige THE FIRM-Bassist Tony Franklin sowie Keyboarder Riley Osbourn mit, den Shepherd zufällig traf, als der noch in Willie Nelsons Band spielte.



"Goin' Home"  ist ein gutes Bluesrock Album geworden, das, wenn auch nicht unbedingt Shepherds bestes, Laune macht. Hat man alles schon zigmal gehört, ist aber unvergleichlich gut gespielt. Antesten empfohlen.

 

Erscheinungsdatum: 2. Mai 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)

www.kennywayneshepherd.net

 


ROBERT CRAY "In My Soul"




 

Soulman lässt grüßen. "In My Soul", ROBERT CRAYs mittlerweile 17. Studioalbum, ist ein fantastisches Statement des fünffachen Grammy-Gewinners geworden, und katapultiert den Hörer auf einen Schlag in Zeiten zurück, in denen Staxx und Chess Records die Charts regierten. Cray hat den Blues, und vermag wie nur wenig andere seiner Musik ein gehörige Portion Soul beizumischen.

 
"In My Soul" begeistert mit super Strat Sounds, auf den Punkt gespielten Rhythmen, und erfrischend kreativem Songwriting. Crays Spiel, Gesang, und Songwriting sind eine Klasse für sich. Wird man immer wieder hören wollen.
 
Erscheinungsdatum: 28. März 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)

www.robertcray.com
 

 
ROCKY ATHAS "Let My Guitar Do The Talking"



Rocky gehört zu den liebenswertesten Menschen, die wir in letzter Zeit als Interviewpartner treffen durften. Rocky, der ein Jugendfreund von STEVIE RAY VAUGHAN war, gehörte zur ersten erlesenen Gruppe von Gitarristen, die es in die Top Ten Liste der TEXAS TORNADOS des Texas Music „Buddy Magazine“ geschafft haben.


Der Mann, der in seinem Hauptberuf als Lead Gitarrist für JOHN MAYALL in die Saiten greift, hat mit "Let My Guitar Do The Talking" ein mit Herzblut geschriebenes Soloalbum am Start, in das man unbedingt mal reinhören sollte. In unserem Video-Interview mit Rocky sprechen wir  ausführlich über den Entstehungsprozess zum neuen Album, und seine Arbeit mit John Mayall.
 

"Let My Guitar Do The Talking" ist ein wirklich gutes Album geworden, das mit tollen Sounds und starken Instrumentalnummern aufwarten kann. Anspieltipps: der fetzige Texas-Blues Opener „Think About It“, und das melancholisch gefühlvolle „Another Day, another Time“. Musik mit Herz.

Erscheinungsjahr: 2014
Label: Eigenverlag

www.rockyathas.com

 

 

THOUGHTS FACTORY "Lost"

 


 


 
Last, but not least, gibt es noch ein starkes Progressive-Rock Album aus deutschen Landen zu vermelden. Erst unlängst eröffneten  THOUGHTS FACTORY für SUBSIGNAL auf deren letzter Tournee, und begeisterten mit ihrem ausgeklügelten Kompositionen (hier gehts zur Konzertkritik des Wien-Gastspiels). Gefallen konnten vor allem Sänger Marcus Becker und Gitarrist Markus Wittmann. Letzterer studierte in Los Angeles am MI Guitar Institute of Technology, ist Endorser und „Clinician“ für Marshall, Korg, Hamer Guitars und Lag Guitars, und hat zahlreiche Auftritte auf allen maßgebenden Musikmessen, inklusive der NAMM Show in Los Angeles, und der Musikmesse Frankfurt, absolviert. Dass hier ein wahrer Könner am Start ist, versteht sich da von selbst.

 

„Lost'' ist ein Konzeptalbum geworden mit allem, was das Herz des  Fans begehrt: überlange Nummern, epische Kompositionen, und deftiges Riffgewitter. Stilistisch irgendwo im Spannungsfeld von DREAM THEATER, REDEMPTION und SHADOW GALLERY angesiedelt, begeistern THOUGHTS FACTORY mit eingängigen Melodien, sagenhaften Riffs und tollen Musikern. Eine der vielversprechendsten Entdeckungen der letzten Zeit. Beide Daumen hoch!
 

Erscheinungsdatum: 14. Februar 2014
Label: Recordjet (Membran)

www.thoughtsfactory.com