MARAGOLD



Man lehnt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass das Debut Album von MARAGOLD bereits jetzt einer der heißesten Anwärter auf den Titel für das Rockalbum des Jahres 2013 ist. Gitarristen und den meisten Musikern muss man den im Jahre 1963 geborenen Saitenvirtuosen Greg Howe nicht mehr vorstellen. Die wirkliche Überraschung dieses neuen Bandprojekts ist aber Shouterin Meghan Krauss. Die Sängerin liefert am Mikro eine dermaßen überzeugende Vorstellung ab, dass man sich unweigerlich fragt, wie man mit so einer großartigen Stimme so lange unentdeckt bleiben konnte. Auch wenn es sich hier sicher um ein Mainstream Projekt handelt (was durchaus im positiven Sinne zu verstehen ist), fällt es schwer, Verlgeiche zu ziehen. Mal wähnt man sich an NO DOUBT, mal an ANASTASIA in ihren rockigsten Momenten erinnert. Stellenweise schimmert auch die grandiose PINK durch, wenn sie denn mal auf Rockröhre macht.

 

Krauss, die ursprünglich eine Gesangskarriere in Los Angeles verfolgen wollte, hatte es sich kurzzeitig anders überlegt und eine Karriere im medizinischen Bereich angestrebt. Diese Idee ließ sie aber wieder fallen, als sie eine Cover-Band aus Delaware bei einer Karaoke Show singen hörte und sie vom Stand weg verpflichtete. Auf Empfehlung von Basser Kevin Vecchione hörte sich Howe die Dame dann einmal an und war schlicht wie weggeblasen von den stimmlichen Fähigkeiten der Sängerin. Was die Rhythmussektion betrifft, hat Kevin Veccione bereits auf HOWEs „Five“ Platte aus dem Jahre 1996 mitgewirkt, und Schlagzeuger Gianluca Palmieri hatte bereits mit Howe live getourt und ist auf dessen 2008er Release „Sound Proof“ zu hören.

 

Wie nicht anders zu erwarten, ist diese Rhythmussektion über alle Zweifel erhaben. Howe, der nach eigenen Aussagen (siehe auch unser Interview mit ihm) immer auf der Suche nach einer Band mit Sänger gewesen war, hält sich auf dem Album im Vergleich zu seinen Instrumentalalbum vergleichsweise zurück, lässt aber sein unglaubliches Talent immer wieder in den Rhythmuspassagen und in seinen Soli durchscheinen. Man höre sich nur einmal das  geschmackvoll instrumentierte Solo auf „Cry“ an, oder das typisch exzentrische Spiel auf „Magic Pain“.

 

Auch wenn wir natürlich nicht auf solche Kleinigkeiten wie das Äußere schauen, muss man Howe einfach einen ausgezeichneten Geschmack in der Auswahl seiner Frontfrau attestieren. MARAGOLD gehen auf ihrem Debut Album mächtig nach vorne los. Ob der Opener „Evergreen is Golder“, das einprägsam rockige „Lullaby“, oder das funkige „Paradigm Tsunami“: hier wird fern jeglicher kommerzieller Anbiederungsversuche herrlich abgerockt. Mit „Penniless and Sane“ haben MARAGOLD auch einen richtigen Ohrwurm am Start. Das fetzt. Reinhören!


4.5 von 5.0 Punkten


Erscheinungsdatum: 23 April 2013
Label: GH Labels

Evergreen Is Golder      
Saturday Sun    
Lullaby    
Oracle      
Cry
Paradigm Tsunami    
Penniless and Sane    
Story's Ending    
Magic Pain    
Boom Boom Tap (Dance On)

www.maragoldband.com