JOE SATRIANI - Live at the Gasometer Wien - 3 July

 

 

Was dem Opernliebhaber ein Edita Gruberova-Gastspiel in der Wiener Staatsoper, ist dem Freund der sechsaitigen Gitarrenkunst ein Konzert des US-amerikanischen Virtuosen JOE SATRIANI. In regelmässigen Abständen beehrt uns dieser Ausnahmekönner mit seinen Konzerten. So war es auch am 3. Juli wieder soweit, als sich  JOE SATRIANI im Zuge seiner Europatournee im Wiener Gasometer einfand, um sein neues Album "Unstoppable Momemtum" zu promoten. Es fiel auf, dass die Halle nicht so gefüllt war, wie in den vorangeganenen Jahren. Woran das gelegen sein mag, darüber kann nur spekuliert werden. An der Qualität der neuen Songs kann es nicht gelegen sein. Denn mit "Unstoppable Momemtum" hat "Satch" wieder ein hochmelodisches Gitarrenalbum am Start, von dem beim Wien Konzert auch gleich neun! Nummern zum Besten gegeben wurden.



Leider verpassten wir den Einheizer, die OLI BROWN BAND, weil wir zu diesem Zeitpunkt noch ein Interview mit Joe machten. Was wir aber durch die Backstagetüren zu hören bekamen, klang mehr als vielversprechend. Dass wir von dem Mann noch viel lesen und hören werden, verspricht nicht nur sein starkes neues Album "Songs from the Road", sondern auch auch drei in den Jahren 2010 bis 2012 in Folge gewonnene „British Blues Awards“.

Satriani hatte für die diesjaehrige Tour kurzerhand die THE ARISTOCRATS Rhythmussektion verpflichtet. Bryan Beller am Bass, und Marco Minnemann am Schlagzeug rockten amtlich ab, und machten ihre Sache richtig gut. Lest schon bald mehr über die Jungs in unserer Plattenkritik zum neuen THE ARISTOCRATS Album "Culture Clash". Auch erwähnt werden muss natürlich einer DER "Zappaologen" schlechthin, der geniale MIKE KENEALLY, den wir ebenfalls vor die Kamera bitten durften (auch hier mehr zu Keneallys neuem Album in den kommenden Monaten). Keneally stellte einmal mehr unter Beweis, was für ein vielseitiger Musiker er ist. Es viel vor allem auf, dass er vermehrt Gitarre spielte, was dieser sichtlich genoß. Detail am Rande: da Satriani ja einen Halbton tiefer gestimmt spielt, und Keneally teils fliegend zwischen Keyboards und Gitarre wechselte, wurde diesem einiges an schnellem Umdenken, wie er selbst sagte, abverlangt. Hut ab.

Es ist schon erstaunlich, dass ein Satriani Konzert auch nach gefühlten hundert Konzertbesuchen noch immer begeistern kann. Die neuen Songs, insbesondere aber "A Door Into Summer" und der Titelsong des neuen Albums "Unstoppable Momentum" machten sich live richtig gut. Gänsehaut kam dann bei Klassikern "Crush of Love", "Satch Boogie" (zum im Hintergrund ablaufenden Originalvideo), oder "Always With Me, always With You" auf. Als Satriani dann mit "Crowd Chant" den Zugabenteil einleitete, war auch an diesem Abend klar, dass der Besucher wieder ein starkes Konzert für sein Geld geboten bekommen hatte. Toller Sound, tolle Stimmung - Gitarristenherz, was willst du mehr.

Freuen darf man sich jedenfalls auf unser Videointerview, in dem Joe ausführlich über seine Anfänge erzählt, und uns vor allem hochinteressante Einblicke in seine Lehrzeit bei dem im Jahre 1978 verstorbenen Jazzpianisten LENNIE TRISTANO gewährte ...

Setlist

Jumpin In
Devils Slide
Flying in a blue dream
Unstoppable Momentum
Weight of the World
Ice 9
Crush of Love
I'll put a Stone on your cairn
A Door into summer
Lies and Truths
Satch Boogie
Shine On American Dreamer
3 Sheets to the wind
Crying
Cool #9
Jumping  Out
Always With Me
Surfing with the Alien

Zugaben

Crowd Chant
Summer Song
Rubina

Unser Dank, auch für die Setlist, geht an dieser Stelle an Paul Weindl von Sony Music.