ANIMALS AS LEADERS „The Joy of Motion“






Seit dem Erscheinen des ANIMALS AS LEADERS Debuts im Jahre 2009 hat wohl kaum ein Gitarrist derart frischen Wind in die Musikwelt gebracht, wie der im Jahre 1983 in Washington D.C. geborene Tosin Abasi. Er, und Leute wie Fredrik Thordendal (MESHUGGAH) und Stephen Carpenter (DEFTONES), sind mit der Grund, warum Gitarren mit acht Saiten sich stetig steigender Beliebtheit erfreuen.

 

Mit „The Joy of Motion“ liegt uns das dritte Album dieser so außergewöhnlichen Formation vor. Und es könnte keinen passenderen Titel für das neue ANIMALS AS LEADERS Album geben. „The Joy of Motion“ bewegt sich leichtfüßig durch musikalische Djent, Klassik und Progressive Landschaften.

 

Produziert wurde es von Adam “Nolly” Getgood, der ganz nebenbei auch die Bassspuren auf „The Joy of Motion“ eingespielt, und der Scheibe einen fetten Sound verpasst hat.


ANIMALS AS LEADERS sind dabei ein gutes Beispiel, wie das Instrument auch die Art und Weise des Komponierens bestimmt. Undenkbar, diese Songs auf einer herkömmlichen Gitarre zu spielen. Und das macht auch die Faszination des Trios aus: Sie haben auf ihren drei bisher erschienen Alben musikalisches Neuland erschlossen, und dabei einen neuen Trend mitbegründet, der reine Instrumentalmusik wieder salonfähig gemacht hat.

 

Abasi und seine Mitstreiter - Matt Garstka am Schlagzeug, und Javier Reyes an der achtsaitigen Gitarre - haben ein Album abgeliefert, das zwar wieder ein technisches Feuerwerk sondergleichen ist, dabei aber mit ausgefuchsten Kompositionen aufwarten kann, die oftmaliges Hören verlangen, bevor sie sich in ihrer ganzen Komplexität erschließen.


So wie zum Beispiel “Another Year”, das tief in Jazz Harmonien eintaucht, oder “Physical Education” auf dem Abasi einmal mehr ein eindrucksvolles Statement seiner Slapp-Technik abliefert. “Tooth and Claw” wiederum ist noch am ehesten ein reiner Metaltrack, während auf “The Future that Awaited Me” spacige Synthesizer, Elektronik und Techno Elemente dominieren.

Eines der Highlights ist “Para Mexer” mit seinen, vom Flamenco und der klassischen Gitarre inspirierten Linien. Überhaupt verstecken sich viele Kleinode eher im hinteren Drittel des Albums, so wie das abgefahrene „Mind-Spun“. So etwas haben wir so noch nicht gehört.  Sehr gelungen der durch die Bank geschmackvolle Einsatz der spacigen Effekte und Synth-Sounds.

 

Fazit: Die ANIMALS AS LEADERS legen mit „The Joy of Motion“ ihr bis dato ausgereiftestes Werk vor. Tosin Abasis unglaubliches Talent ist schlicht beeindruckend, seine Fertigkeiten auf der achtsaitigen Gitarre in dieser Form einzigartig. Auch wenn der „Wow“ Effekt beim dritten Album mittlerweile etwas verblasst ist, gehören die ANIMALS AS LEADERS zur musikalischen Avantgarde des progressive Bereichs, und sind mit die vielversprechendsten Talente der letzten Jahre überhaupt. Muss man haben.


Erscheinungsdatum: 21. März 2014
Label: Sumerian Records (Soulfood)

1. Kascade
2. Lippincott
3. Air Chrysalis
4. Another Year
5. Physical Education
6. Tooth And Claw
7. Crescent
8. The Future That Awaited Me
9. Para Mexer
10. The Woven Web
11. Mind-Spun
12. Nephele

https://www.facebook.com/animalsasleaders