DEVILDRIVER - Szene Wien - 5 August 2013

 

Was für eine Hitzeschlacht. Wenn sich die Szene Wien schon gegen 19 Uhr zu füllen beginnt, dann weiß man, dass der Laden zum Konzert wohl ordentlich kochen wird. Bei den Temperaturen an diesem Montag war also zu erwarten, dass das Thermometer im Zuschauerraum an einem Rekord kratzen würde. Im Folgendenen unser Konzertbericht über eines der heissesten - in mehr als nur einem Sinn - Konzerte des Jahres ...

 



WHITECHAPPEL © Jerzy Bin    

Wir durften ja mit Dez Fafara von DEVILDRIVER im Vorfeld des Konzertes ein Interview führen,und mit ihm über den hammerharten neuen Longplayer "Winter Kills" plaudern. Dez war jedenfalls voll des Lobes für die Supportband des Abends. Nicht zu unrecht, wie sich herausstellen sollte. WHITECHAPEL, die US-Amerikaner aus Knoxville, Tennessee, die sich nach dem Stadtteil in London benannt haben, in dem Jack The Ripper sein Unwesen trieb, eröffneten schon zeitig den Reigen.


Dez Fafara © Jerzy Bin    

Die Deathcore-Band rund um Phil Bozeman (Gesang), Ben Savage (Gitarre), Alex Wade (Rhythmus/Lead-Gitarre), Zach Householder (Rhythmusgitarre), Gabe Crisp (Bass), und Ben Harclerode (Schlagzeug) mischte ordentlich Beton an. Mit drei Gitarren in der Hinterhand und Gabe Crisps wuchtigem Bassspiel wurde ein standesgemäßer Einstand für den Headliner geboten. Ansprechend auch der Sound. Brecher wie "Make It Bleed", "Section 8" oder "Possibilities Of An Impossible Existence" zeigten, warum den Jungs so viel Respekt vom Headliner und den Fans gleichermaßen entgegengebracht wurde. Tolles Konzert, das sicherstellte, dass WHITECHAPEL auch weiterhin auf unserem Radar kreisen werden.


Jeff Kendrick © Jerzy Bin    

Bei DEVILDRIVER hat sich ja in letzter Zeit einiges getan. Die Jungs aus Kalifornien haben eine neue Plattenfirma und mit Chris Towning einen neuen Tieftonspezialisten. Die Frischzellenkur hat der Band sichtlich gutgetan. Dass DEVILDRIVER mit „Winter Kills“ ein bärenstarkes Album am Start haben – vielleicht ihr bisher bestes – bewiesen die neuen Songs, die an diesem Abend zum Besten gegeben wurden. Allen voran „Ruthless“ und „The Appetite“ walzten tonnenschwer über die Menge hinweg. Beides Songs, die sich live richtig gut machten, auch wenn kaum jemand die neuen Songs vorher schon mal gehört hatte. Einmal mehr machten die Jungs rund um Frontmann Dez ihrem Ruf alle Ehre und warfen gleich zu Beginn ordentlich den Circlepit an. Die hohen Temperaturen sorgten dafür, dass Bier und Schweiß in Strömen flossen. Es wäre nicht uninterressant gewesen, in Erfahrung zu bringen, welche Temperaturen an diesem Abend erreicht wurden. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Die Band, aber auch das Publikum, gaben alles. Vor allem die Saitenfraktion machte ordentlich Dampf und heizte dem Publikum ein. Sympathisch auch Dez, der ja bekannt für seine Interaktivität mit dem Publikum und niemals um Ansagen verlegen ist. Basser Towning machte dann auch mal zwischenzeitlich einen Abstecher ins Auditorium und mischte sich für einen kurzen Ausflug unters Publikum.

Mike Spretizer © Jerzy Bin    

Abschließend bleibt zu vermelden, dass DEVILDRIVER live derzeit sicher eine Macht sind. Mit dem starken neuen Album "Winter Kills" im Gepäck müssen vielleicht schon bald größere Hallen gebucht werden. Einziger Wermutstropfen – die Jungs hätten gerne noch etwas länger spielen können. Angesichts der drückenden Hitze war es aber verständlich, dass unter den Umständen wohl nicht mehr drin war, und das Konzert kurz nach 22.30 Uhr bereits zu Ende war. Eine Zufallsbekanntschaft die eigens aus dem Osten der Slowakei angereist war, vermeldete nach dem Konzert gar, dass DEVILDRIVER mit "Winter Kills" eines der, wenn nicht 'das' Album des Jahres abliefern werden. Starke Ansage. Mal sehen, ob sie hält. Das Wien-Konzert hat jedenfalls den Appetit auf mehr Live-Darbietungen von Songs des neuen Albums geweckt...

 

Mit den beiden Gitarristen Jeff Kendrick und Mike Spreitzer haben wir auch ein Videointerview geführt, welches hier in den nächsten Wochen erscheinen wird.

 

Dez Fafara © Jerzy Bin

 

First published on Stormbringer.at

Zum Videointerview, das GuitarMania mit Dez Fafara für Stormbringer.at geführt hat, geht es hier.